Monzernheim Familie Galle

Familienwappen der Gallés mit dem am Wasser gepflanzten Baum nach Ps. 1, 3 Foto Sabine Gallé
Hausinschrift am Galléhaus in Monzerheim – Foto Sabine Gallé
Türinschrift am Nebengebäude – Foto Sabine Gallé
David und Anke Gallé enthüllen ihreTäuferspurentafel Foto Martin König
David und Anke Gallé enthüllen ihreTäuferspurentafel – Foto Martin König

Am Sonntag dem 07. Juli wurde der 10-Uhr-Gottesdienst wie geplant von der Weierhöfer Mennonitenkirche in die Scheune des Monzernheimer Weinguts Anke und David Gallé, Bergstraße 6, verlegt. Alles war schön vorbereitet, auch die Sitzreihen und Liedblätter und sogar ein e-Piano und ein Mikrophon waren vorhanden. Neben anderskonfessionellen Nachbarn und Freunden trafen viele Mennoniten der Weierhöfer und anderer Mennonitengemeinden ein, so dass bald noch Stühle gestellt werden mussten. David Gallé begrüßte die zahlreichen Gäste mit 1. Korinther 3,11: „ … Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ – dem Leitspruch Menno Simons. Durch den Gottesdienst führte Sabine Gallé ebenfalls aus Monzernheim. In der Predigt befasste sich Pastorin Heike Geist mit der stürmischen Überfahrt auf dem See Genezaret, wo Jesus als Retter in höchster Not, Wind und Wellen befahl still zu sein. Die Jünger, größtenteils bootserfahrene Fischer, hatten Jesus den Nicht-Fachmann, in großer Angst, das Boot könne kentern, wachgerüttelt.
Unterdessen mussten einige vor der offenen Scheune platzierte Besucher ihre Schirme aufspannen, da ein leiser Regen eingesetzt hatte. Gastgeber David Gallé nutzte die Gelegenheit etwas über die Tradition des von seinem Vorfahren 1819, also vor 200 Jahren, erbauten Hauses zu berichten. Das Familienwappen zeigt neben einem Helm mit aufgeklapptem Visier einen am Wasser gepflanzten Baum, ganz wie es in Psalm 1 heißt: „Wohl dem der nicht wandelt in Rat der Gottlosen […]. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, / der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“
Der Mennonitische Geschichtsverein freute sich über die Initiative. „Das Projekt Täuferspuren lebt von der Erinnerung, von Geschichten und vom Mitmachen, so wie es hier die Familie Gallé macht“ sagte Sibylla Hege-Bettac in ihrer Ansprache und: „Mit dem Täuferspurenprojekt sollen solche Punkte auf der mennonitischen Erinnerungslandkarte für einen Moment wieder Aufmerksamkeit bekommen. Es soll in der Gegenwart etwas von unseren mennonitischen Wurzeln sichtbar werden. Indem wir davon berichten, bewahren wir etwas, und dieses Bewahren und Geschichten erzählen hat eine ganz besondere Kraft.“
Da nun der Regen nachgelassen hatte, konnten die Hofbesitzer David und Anke Gallé die Enthüllung der Täuferspurentafel im Kreise und unter dem Beifall der Umstehenden vornehmen. Beim anschließenden geselligen Beisammensein konnte mit Weck & Worscht der hervorragende Monzernheimer Woi der Gallés probiert werden.| Sibylla Hege-Bettac